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Wie sinnvoll ist ein Cheat Day?

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M

Pizza

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Unter der Woche streng Diät halten, am Wochenende mit Burger und Co. ausrasten – bringen sogenannte ‚Cheat Days‘ den Stoffwechsel auf Trab oder nur die Diät durcheinander? Wir haben eine Diplom-Ökotrophologin gefragt und verraten dir hier, wie sich ein ‚Cheat Day‘ auf deine Diät auswirkt!

Wer abnehmen will, muss auf seine Ernährung achten, oder anders gesagt: um abzunehmen, musst du mehr Kalorien verbrauchen, als du über die Ernährung aufnimmst. Eine ganz einfache Rechnung. Da werden Fast Food, Süßigkeiten, Alkohol und - bei den besonders Harten – gleich sämtliche Kohlenhydrate vom Speiseplan verbannt, damit schnell Ergebnisse sichtbar werden. Einen solchen Verzicht auf Dauer durchzuhalten, kann aber ganz schön schwerfallen. An dieser Stelle kommt für viele der ‘Cheat Day’ ins Spiel…

Was ist ein ‚Cheat Day‘?

 

Ein ‚Cheat Day‘ ist ein Tag, an dem deine sonstige Diät außer Kraft gesetzt wird. An diesem besagten Tag werden all die Lebensmittel konsumiert, die du dir sonst verbietest. Das Stück Kuchen, das du ansonsten dankend ablehnst, die Pizza am Abend, die du dir unter der Woche verkneifst und all die Süßigkeiten, von denen du sonst nur träumen kannst, sind am ‚Cheat Day‘ plötzlich erlaubt. Für so manchen Diäthaltenden ist der Tag außer der Reihe, eine Möglichkeit, sich bei Laune zu halten, eine Pause vom Verzicht zu nehmen und kann so dabei helfen, weiterhin motiviert zu bleiben. Die Betonung liegt hier auf ‚“kann“, denn in den meisten Fällen kann ein ‚Cheat Day‘ mehr Schaden anrichten, als dass er dich voranbringt.

‚Cheat Day‘ oder Fressattacke?

 

Die Rechnung, ob du unter Anwendung des ‚Cheat Days‚ abnimmst oder nicht, ist eigentlich ganz einfach: Mal angenommen, du hast einen Gesamtumsatz von 2.500 Kalorien und isst in der Diät unter der Woche nur 2.300 Kalorien, dann baust du in sechs Tagen, die du Diät hältst ein Kaloriendefizit von 1.200 Kalorien auf. Wenn du jetzt aber am ‚Cheat Day‘ plötzlich 4.000 Kalorien konsumierst, hast du auf die Woche gerechnet so kein Defizit mehr, sondern einen Überschuss von 300 Kalorien angehäuft und nimmst auf lange Sicht zu.

 

Dass du in einer Diät irgendwann nicht mehr weiter abnimmst, ist übrigens normal: Wer weniger wiegt, braucht weniger Kalorien – deshalb kommst du in einer Diät ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiter. Mit sinkendem Gewicht sinkt auch der Grundumsatz (=Energieverbrauch bei Bettlägrigkeit). Wenn du also zum Start bei einer Diät beispielsweise einen Gesamtumsatz (=Grundumsatz (= Energieverbrauch bei Bettlägrigkeit) + Aktivitätsumsatz) von 2.500 Kalorien hattest, nimmt du anfangs mit 2.300 Kalorien ab. Je weniger du wiegst, desto weniger Kalorien brauchst du, sodass die anfänglichen 2.300 Kalorien unter Umständen irgendwann zum Abnehmen nicht mehr ausreichen. Neben dieser Gefahr, kann auch eine Mangelernährung während der Diät deine Abhnahme blockieren, sagt Ernährungsberaterin Schramm aus Hamburg: „Auch wer auf Dauer zu wenig isst, nimmt nicht mehr ab. Fokus sollte in einer Diät immer eine regelmäßige Energie- und Nährstoffzufuhr sein. Bei einigen Diäten sind die essenziellen Nährstoffe nicht mehr ausreichend vorhanden.“

 

Nun klingt ein Cheat Day mit 4.000 Kalorien für dich wahrscheinlich viel. Leider gibt es aber durchaus Menschen, die am Cheat Day zu Extremen solchen neigen. Das weiß auch Diplom-Ökotrophologin Birgit Schramm aus Hamburg. In ihrer Praxis rät sie Patienten regelmäßig vom Cheat Day ab.

 

„Ob jemand einen Cheat Day praktikzieren kann, ist eine ganz individuelle Frage“, sagt die Ernährungsberaterin, „da höre ich mir immer die ganze Geschichte an. Im Regelfall ist es aber so, dass die meisten Menschen hier in Extreme fallen: da gibt es nur schwarz-weiß, essen oder hungern und kaum Zwischentöne.“

 

Für solche Menschen ist ein Cheat Day nicht geeignet, sagt Birgit Schramm, da so ein falsches Essverhalten noch zusätzlich verstärkt werden kann. Im schlimmsten Fall, so Schramm, kann sich das „all you can eat“-Verhalten am Cheat Day zu einer Binge Eating-Störung verschlimmern. Doch wieso kommt es überhaupt zu diesem ausufernden Verhalten?

Burger mit Pommes oder mit Salat

„Wir leben in einer Überflussgesellschaft“, sagt Birgit Schramm, „überall gibt es Verlockungen. Wenn wir dann dem Körper dauerhaft Sachen vorenthalten, fordert er diese nur umso heftiger ein.“ Wenn jemand regelmäßig am Cheat Day komplett ausrastet und die gesamte Woche schon auf den Tag hinfiebert, liegt hier der Verdacht nahe, dass schlichtweg zu wenig gegessen wird. „Heißhunger ist oft auch ein Signal, dass dem Körper etwas fehlt“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin. Auch Verhaltensweisen der Eltern – wenn diese zum Beispiel regelmäßig auf Diät waren – können das Essverhalten ungünstig prägen.

 

Wer am ‚Cheat Day‘ ganze Berge an Burgern, Eis und Pizza vertilgt, nimmt am Ende trotz Diät unter der Woche am Ende nicht ab oder sogar zu und gewöhnt sich dabei obendrein noch ein ziemlich ungesundes Essverhalten an. Grundsätzlich gilt bei einer Diät: Nur wer sein Essverhalten und seine Gewohnheiten langfristig ändert, kann sein Gewicht halten – und sich ab und zu, mit Sinn und Verstand, auch Schokoriegel und Burger gönnen. Wer das verinnerlicht hat, braucht auch gar keinen Cheat Day mehr.

 

Falls du Fragen zu deiner Ernährung hast, abnehmen oder aufbauen willst, sprich uns gern an oder suche dir eine professionelle Ernährungstherapie. Wir freuen uns, wenn wir dir dabei helfen können, dein Ziel zu erreichen.

 

 

 

 

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